New Year's Eve in London

from 30th December 2006 until 2th January 2007

Eine Idee vom Jahreswechsel 2006 zu 2007 sollte sich nun erfüllen, ich wollte den Jahreswechseln in meiner Lieblingshauptstadt verbringen, die Reise plante ich natürlich schon Monate vorher. Ganz genau heißt das den Flug buchte ich schon Anfang August und bekam diesen deshalb auch für als Hin - und Rückflug für 58,31 Euro. Analog dazu buchte ich bei easyBus die Fahrt von Luton nach London und zurück für 8 £, billiger geht es eigentlich nicht mehr. Mit der Hotelbuchung wollte ich bis zum Ergebnis der Darmspieglung warten, wusste aber schon, dass im Regent Palace am Piccadilly Circus keine Kapazität über den Jahreswechsel gab.
Ich wollte dieses Mal ein besseres Hotel buchen, da ich nicht vor habe einen erneuten Jahreswechsel in London zu verbringen. Deshalb kam das County in der Nähe von Russel Square nicht in Frage, obwohl das Regent Palace auch keine hohes Niveau hat. Nach der Darmspieglung im Monat November, die positiv verlief, versuchte ich im Internet ein entsprechendes Hotel zu finden.
Bei easyJet war mein favorisiertes Hotel The Strand Palace in The Strand schon nicht mehr buchbar, beim Hotel selbst waren mir die Preise zu teuer. Bis ich die Webseite von Hotelsclick dort habe ich dann das Hotel gebucht. Vor Antritt der Reise musste ich noch einmal bei Visit Britain Center vorbei, um mir den London Planner für Dezember und Januar/Februar zu holen.
E in weiteres Problem war der Kauf einer Oyster Card, die es seit Dezember auch hier in Deutschland zu kaufen gab, bisher habe ich mir immer die 3 Day Travelcard geholt, die Oystercard soll aber günstiger sein und bietet einige Vorteile. VisitBritain verkauft eine Auswahl an sogenannten Pre-Loaded Oyster Cards. Diese sind mit einem Betrag von £10 (= 15,00 Euro), £20 (= 30,00 Euro) und £30 (= 45,00 Euro) geladen. Für jede Pre-Loaded Oyster Card ist eine Einlage von 4,50 Euro zu zahlen, die Sie komplett zurückerstattet bekommen, wenn Sie die Oyster Card nicht weiter nutzen wollen. Ich habe eine Card mit einem Guthaben für £20 gekauft und dafür 33.00 Euro bezahlt, es gab noch einen kleinen Preisnachlass.
Oystercard ist eine neue Ticketart, herausgegeben von Transport for London. Sie wurde entworfen, um die Benutzung des Londoner Nahverkehrs schneller, einfacher und billiger zu machen. Die Oyster Card ist eine kreditkartengroße Geldkarte aus Plastik, die als Zahlungsmittel für Fahrten in den öffentlichen Verkehrsmitteln in London eingesetzt wird. Die Oyster Card ist gültig auf allen Strecken der U-Bahn, der Busse und Straßenbahnen im Stadtgebiet, der Docklands Light Railway und auf einigen Bahnstrecken von National Rail.
Die Oyster Card ist wieder verwendbar und deshalb besonders geeignet für alle, die wiederholt nach London reisen. Wenn das ursprünglich geladene Guthaben auf der Karte verbraucht ist, kann man die Oyster Card problemlos mit einem neuen Betrag aufladen. Automaten dafür stehen an den meisten U-Bahn-Stationen in London. Akzeptiert werden Beträge zwischen £5 und maximal £90 in £5-Schritten. Außerdem ist die Oyster Card auf andere Personen übertragbar, so dass man diese auch einfach an Familie, Freunde, Kollegen und Mitarbeiter zur Nutzung in London weitergeben können. Die Benutzung der Oyster Card ist sehr einfach.
Für Fahrten mit der U-Bahn, der Docklands Light Railway und einigen Londoner Vorortzügen ziehen man die Karte zu Beginn und am Ende einer jeden Fahrt flach über die gelben Lesegeräte am Ein- und Ausgang der einzelnen Stationen. Das sollte in jedem Fall erfolgen, auch wenn die Durchgänge geöffnet sind oder man einen Seitenweg benutzt. Nur so kann Anfang und Ende der Fahrt richtig aufgezeichnet und der korrekte Fahrpreis berechnet werden. Für Fahrten in den Nahverkehrsbussen hält man die Karte nur beim Einsteigen an das Lesegerät im Bus. Gleiches gilt für Fahrten mit der Straßenbahn, wo sich das Lesegerät auf dem jeweiligen Bahnsteig befindet.
In den meisten Fällen erhalten die Besitzer einer Oyster Card 33 % Ermäßigung auf den regulär ausgeschriebenen Fahrpreis des jeweiligen Anbieters. Kinder, die mit einer London Travelcard reisen, erhalten einen ähnlichen Discount.

Es ist unbedingt notwendig, dass man die Oyster Card bei jeder Fahrt über das Lesegerät zieht. Nur so können Anfang und Ende Ihrer Reise richtig aufgezeichnet und der korrekte Fahrpreis berechnet werden. Falls Sie das nicht tun, ist es möglich, dass Sie einen höheren Betrag bezahlen.

Die Oyster Card ist besonders attraktiv wegen der sogenannten Price Cap . Das ist ein vordefinierter Maximalbetrag pro Tag, über den hinaus Ihre Oyster Card nicht belastet wird, unabhängig von der Anzahl der unternommenen Fahrten. Dieser Betrag liegt immer unter den Kosten für eine entsprechende One-Day-Travelcard .Generell werden auf einer Oyster Card automatisch die Preise für jede durchgeführte Fahrt addiert. Wenn der definierte Maximalbetrag erreicht ist, wird Ihre Karte für den aktuellen Tag nicht weiterbelastet (Price Capping). Jede weitere Fahrt an diesem Tag ist für Sie kostenfrei.
Die Höhe des vordefinierten Maximalbetrags hängt ab von folgenden Faktoren:

durchgeführte Fahrten zwischen 4:30 Uhr und 9:30 Uhr, Montag bis Freitag

durchgeführte Fahrten nach 9:30 Uhr Montag bis Freitag, am Wochenende und an Feiertagen

Kombination verschiedener Zonen

Das System ist nicht ganz so einfach zu verstehen, hier sollte man sich auf der Website von Transport for London die nötigen Informationen besorgen.
Auch wenn Sie Ihren Maximalbetrag erreicht haben, müssen Sie Ihre Oyster Card weiterhin bei jeder Fahrt über das Lesegerät ziehen. Wenn Sie dies nicht tun, ist es möglich, dass Sie mehr bezahlen müssen oder sogar mit einem Strafbetrag belegt werden. In den meisten U-Bahn-Stationen in London befinden sich mittlerweile Oyster Card Ticket Machines mit einem gelben Lesegerät. Man hält seine Oyster Card gegen das Lesegerät und kann den Restbetrag auf der Karte einfach ablesen oder sich ausdrucken lassen. Außerdem werden an den U-Bahn-Ausgängen und an den Lesegeräten in Bus und DLR der Preis der gerade gemachten Fahrt und der verbleibende Restbetrag auf der Oyster Card angezeigt.
Die Oyster Card kann man an jeder Fahrkartenverkaufsstelle der U-Bahn, an den Oyster Card Ticket Machines sowie im London Travel Information Centre aufladen. Außerdem stehen noch eine große Anzahl an sogenannten Oyster Ticket Shops zur Verfügung. Das sind autorisierte Verkaufsstellen für die Oyster Card, verteilt über das gesamte Londoner Stadtgebiet (meist Zeitungskioske / Newsagents). Insgesamt sind das über 3.000 Stellen in London, an denen Sie Ihre Oyster Card aufladen können. Den Restbetrag der Karte kann man bisher nur in London zurückbekommen. Die Einlage von 4,50 Euro erhält man gegen Rückgabe der Oyster Card vom VisitBritain-Büro zurück. Die Oyster Card kann nur von einer Person zur gleichen Zeit genutzt werden.
Das Guthaben auf Ihrer Pre-Loaded Oyster Card verfällt nicht. Allerdings wird Ihre Karte gesperrt, wenn Sie diese länger als zwei Jahre nicht benutzt haben. Eine Reaktivierung ist möglich. Weitere Informationen auch über aktuelle Preise, da in London am 01.01.2007 die Fahrpreise erhöht wurden auf der Website von Londontransport. Auf meiner Card waren nach 4 Tagen London, noch ca. £4 als Guthaben drauf, ich glaube schon, dass sich der Kauf der Karte lohnt.

Meine Reise ging vom 30.12.2006 bis 02.01.2007.

The first day

Der Flieger EZY 2104 startete 09.55 Uhr vom Flughafen Schönefeld, keine unchristliche Zeit, ich bekam trotz rechtzeitigem Erscheinen die Nr. 17 auf dem Boarding Pass, damit war ich noch in der Boarding Group A, konnte mit der ersten Gruppe einsteigen. Das automatische Einchecken am Automaten ist nicht mehr möglich.
Einen Neuerung gibt es auch, wenn man nur Handgepäck hat kann man über das Internet einchecken und sich die Boarding Pass selbst ausdrucken und man kann gegen eine Gebühr, ich glaube hier in Schönefeld 8 Euro, noch vor der Gruppe A in den Flieger einsteigen. Die Vorbereitungen für die Reise verliefen wie immer, meinen Proviant zurechtgemacht, ich hatte von der Geburtstagsfeier genug übrig, so dass ich nicht gleich einen Laden in London aufsuchen musste.
Einige Sehenswürdigkeiten habe ich mir rausgesucht, die ich abarbeiten wollte und einen Underground Plan habe ich mir ausgedruckt, wo nur die Zone 1 + 2 einhalten ist, farbig, im A 4 Format und mit den Key to lines. Der Plan ist wichtig, damit man nicht auf die kleine Underground Map benutzen muss. Stadtplan und Reiseführer waren natürlich, neben meiner Minolta mit an Bord.
Gespannt war ich, wie nach dem Check In, die Sicherheitskontrolle verlaufen wird. Es passierte gar nichts, ich habe meine Fototasche und meine Jacke auf das Band gelegt, ging durch den Scanner und das war es. Ich hatte nämlich extra meinen Schuhanzieher dabei, falls ich die Schuhe wieder ausziehen muss, gut war also auch mehr Gerede darum, es wird doch nicht am Gesicht gelegen haben!
Nun begann wieder das Warten, ich besah mir die Shops und stellte fest, billig war es hier auch nicht. Etwas später aß ich noch ein Paar Wiener und eine Sunde vorher wurde das Boarding für meinen Flug aufgerufen. Es hat den Eindruck, als ob am Wochenende mehr Menschen fliegen, vielleicht lag es aber auch am Jahreswechsel, obwohl ich die letzte Reise nach London auch am Wochenende gemacht habe und da war auch mehr Betrieb als in der Woche. Ich war jedenfalls der Erste an der Passkontrolle und man fragte mich wo ich hin will, oder war ich am falschen Gate, nein die Kollegen waren nur noch nicht vorbereitet. In Schönefeld hat man den Komfort, dass die Ersten einen Sitzplatz im Warteraum bekommen.
Mit 5 Minuten Verspätung startete der Flug, ist ja nichts besonderes mehr, der Flug war ruhig und die Plätze waren nicht ganz ausgebucht. Das Wetter war gar nicht so schlecht, es schien sogar etwas die Sonne. Ich konnte sogar den Ärmelkanal mit seinen Schiffen aus der Luft sehen, aber das Fenster war beschlagen, also lohnten sich keine Bilder, wird schon irgendwann mal klappen. In Luton war es auch wie immer, nur die Passkontrolle ging relativ schnell und mein Trolley kam auch ziemlich zeitig angefahren, die rote Schleife am Griff hat sich bewährt, man erkennt ihn schneller.
Den easyBus hatte ich erst für 11.30 Uhr gebucht, also hatte ich genug Zeit, denn beim letzten Flug habe ich ihn gerade noch so geschafft. Ich ging aber trotzdem zum Bus Station Bay 4A, zwei Busse standen da, aber kein Fahrer, aber er kam gleich und fragte nach der Abfahrtszeit ten past eleven dafür gab es nur einen Mitfahrer. Ich zeigte meine Buchung vor und er bedeutet mir einzusteigen, danach kamen noch paar Leute, aber voll war der Bus nicht gewesen. Bei mäßigen Verkehr ging es nach London, in ca. einer Stunde kamen wir an der Baker Street am Bus Stop an, d.h. es war kurz nach Zwölf Uhr, viel zu zeitig, der Check In im Hotel war erst 14.00 Uhr. Vielleicht geht es ja auch schon eher.
Baker Street Station wird von der Bakerloo und der Jubilee Linie angefahren, ich musste mit der Bakerloo fahren, über Oxford Circus, Piccadilly Circus und in Charing Cross aussteigen reichlich 10 Minuten, oder etwas länger, jetzt war es mir egal, aber auf der Rücktour nach Luton ist mir die Zeit bald zum Verhängnis geworden, aber es war erst die Ankunft. Die Tube Station Baker Street ist übrigens gekachelt, mit dem Bildnis von Sherlock Holmes.
Jetzt kam auch meine Oyster Card zum Einsatz, erst habe ich mal geguckt wie die Londoner es machen, es war also egal mit welcher Seite man die Karte auf das Lesegerät legt, erste wichtige Erkenntnis, ich hatte meine in einer Hülle mit Schlüsselband um den Hals hängen, aber kein Mensch läuft so in London rum. Mit dem Trolley durch die Sperre ist nicht so einfach, aber es gibt immer einen Durchgang, der breiter ist und die Aufsicht an der Station öffnet diesen bereitwillig, danach habe ich meine Karte an das Lesegerät gehalten und fuhr mit der Rolltreppe zum Bahnsteig.

Da ich noch Zeit hatte, kamen mir einige Gedanken zur Londoner Tube in den Sinn, einer kleiner Ausflug in die Geschichte Underground Bahn, wo es auch manchmal spuken soll.

Stilvoll, alt und einfach britisch - die Londoner Tube hat viele Fans: Neben Millionen Pendler und Touristen bevölkern sie auch Hunderttausende Mäuse und natürlich einige Spukgestalten. Ein Streifzug durch die wechselvolle Geschichte der ältesten U-Bahn der Welt. "Mind the gap", ertönt die Ansage und mahnt weiter: Stand clear of the closing doors! Dutzende Pendler drängen sich dicht an dicht, unbeeindruckt von dem digitalen Aufruf zur Achtsamkeit. Auch jetzt im Winter steht immer noch drückend schwül die Luft in den Schächten der Londoner U-Bahn, bei weiten aber nicht mehr so wie diesen Sommer, dem 143. seit ihrer Eröffnung.
Die London Underground, oder auch schlicht The Tube, ist damit die älteste U-Bahn der Welt. Im Eröffnungsjahr 1863 drehten sich die Köpfe der Welt staunend gen London, damals das Herz eines weltumspannenden Imperiums. Wieder einmal hatten die viktorianischen Ingenieure ein Meisterstück vollbracht: Nach fast zehnjährigen Streitereien um Finanzierung, Streckenverlauf und Bauvorschriften nahm erstmals eine Eisenbahn auf unterirdischen Schienen unter Jubel ihren Betrieb auf. Berechnungen gehen davon aus, dass über 30.000 Passagiere am Eröffnungstag mit der Tube fuhren, erzählt Louise Lee von London's Transport Museum. Damals zogen zwar noch dampfbetriebene Lokomotiven die Bahn, aber immerhin schon im Zehn-Minuten-Takt. Seither durchlebte die U-Bahn in der britischen Hauptstadt eine wechselhafte Geschichte. Bereits 1880 reisten alljährlich 40 Millionen Londoner unterirdisch. Nach einer Phase der Expansion durch sechs verschiedene Betreibergesellschaften kämpften die Londoner mit einem verworrenen Netzwerk. An manchen Stationen waren Tunnel unterschiedlicher Eigner nicht miteinander verbunden und Passagiere mussten überirdisch zum Anschlusszug laufen. Hohe Tarife sorgten für mehr ärgernisse, ehe sich mehrere Transportunternehmen zu einem Verbund zusammenschlossen.
Im London's Transport Museum in Covent Garden verfolgen Touristen und Einheimische gleichermaßen die Geschichte der Tube und erkennen sie kaum wieder. Heute präsentiert sich die Bahn gerne als modernes Unternehmen. Etwa 2,7 Millionen Fahrgäste reisen mit ihr jeden Tag auf einem Schienennetz von insgesamt 408 Kilometern. Bahnhöfe wie Westminster gelten als architektonische Meisterleistungen, zumal der viktorianische Ursprung der Bahn Modernisierungen oft behindert.
Nachdem 1987 eine hölzerne Rolltreppe Feuer fing und 31 Passagiere den Tod fanden, setzte ein Modernisierungsschub ein. Heute gibt es keine Rolltreppen aus Holz mehr, fast alle sind aus Stahl, einige Ausnahmen aus Bronze. Belastungen durch das historische Erbe und die britische Tradition, so wenig öffentliche Gelder wie möglich in das Transportwesen zu investieren, sorgen jedoch immer noch für Probleme. Unlängst berichtete die BBC empört, dass die Betriebsgesellschaft Tube Lines über das Internet-Auktionshaus eBay versucht, Ersatzteile für die teils hoffnungslos veraltete U-Bahn aufzutreiben.
Trotzdem verweist der Verkehrsverbund Transport of London gerne auf hohe Sicherheitsstandards und zufriedene Kunden. Professionell agierte das Unternehmen auch bei den Bombenanschlägen im Juli letzten Jahres, als sich islamitische Terroristen in vier verschiedenen Zügen in die Luft sprengten und 56 Menschen mit in den Tod rissen. Um eine Massenpanik zu vermeiden, vermeldete Transport of London einen Stromausfall, und Hilfskräfte konnten rasch zu den Verletzten vordringen. Das Vertrauen der Londoner in die Sicherheit der U-Bahn nahm nur geringen Schaden, schon unmittelbar nach den Anschlägen nahmen die Züge wieder den Betrieb auf.
Um die dringend notwendige Modernisierung voranzutreiben hat die britische Regierung bis 2030 Investitionen in der Höhe von 16 Milliarden Pfund zugesichert. Neue Züge, besserer Service und die Erweiterung des Netzwerks - bald soll alles besser werden. Dabei ist kaum eine U-Bahn der Welt mehr geliebt als die Londoner Tube mit all ihren Mängeln und Tücken. Sie sei das älteste Unternehmen mit einheitlichem Markenauftritt hört man Londoner immer wieder sagen. Die Phrase Mind the gap ist längst Kult, prangt auf T-Shirts, Unterhosen und Teetassen. Die Schriftstellerin Anthea Turner widmete sich in mehreren Kinderbüchern den geschätzten 500.000 Mäusen, die in den Schächten leben.
Keine britische Traditionseinrichtung kommt ohne Geister aus, und natürlich kann auch die Tube auf allerlei Spukgestalten verweisen. Von ganzen acht Gespenstern berichtet die BBC, darunter auch ein Import aus ägypten: Als die Haltestelle British Museum 1933 geschlossen wurde, war die Geschichte eines dunkelhäutigen Geistes mit Turban, der nächtens den Bahnhof heimsuchte, fast allen Londonern geläufig. Als eine Zeitung einen Preis für denjenigen auslegte, der eine Nacht auf dem stillgelegten Bahnhof verbringen würde, meldete sich niemand. Der Film Bulldog Jack aus dem Jahr 1935 basierte teilweise auf der Spukgeschichte. An jenem Abend, an dem der Film in den Kinos anlief, verschwanden zwei Frauen vom Bahnhof Holborn - nur eine Haltestelle vom British Museum entfernt, so die BBC. Später fanden sich unerklärbare Spuren an der Wand des geschlossenen Bahnhofs British Museum. Ein untoter Schauspieler, ein ermordetes Lehrmädchen aus dem 18. Jahrhundert und eine rätselhafte Nonne - allerlei Gespenster sollen durch die dunklen Tunnel der Tube geistern.
An kaum einem Umstand lässt sich das innige Verhältnis zwischen den Londonern und ihrer U-Bahn aber besser ablesen, als an den Bahnhöfen, die nach Pub's benannt wurden: neben dem erwähnten Elephant and Castle auch Angel, Manor House, Royal Oak und Swiss Cottage. Trunkenheit in der U-Bahn ist dennoch unerwünscht. Und um Rowdys vom Randalieren abzuhalten, bewiesen die Betreiber der Tube schon einige Kreativität. Mit klassischer Musik werden Jugendliche an Krisenbahnhöfen seit Januar 2005 beschallt, in der Hoffnung, Mozart möge sie friedlich stimmen. Laut Transport of London gingen Vandalismus und Pöbeleien prompt um bis zu einem Drittel zurück.
Weniger erfolgreich war dagegen ein Versuch, den Muff im Untergrund mit eigens kreiertem Parfum zu vertreiben: "Madeleine" wurde 2001 versuchsweise in drei Bahnhöfen versprüht. Allerdings nur für einen einzigen Tag: Der Tunnelduft sorgte bei zahlreichen Passagieren für Übelkeit und Ärger. Insbesondere in den Sommermonaten ist es regelrecht heiß in der Tube und es gab schon Pläne, wegen der Hitze Bahnhöfe zu schließen.
Gespannt warten die Londoner nun auf weitere Neuerungen. Denn spätestens bis 2008 wird sich einiges tun im Untergrund. London soll sich auf allen Ebenen von seiner besten Seite zeigen, wenn sich die Augen der Welt wieder auf die Stadt an der Themse richten; diesmal als Gastgeber der Olympischen Spiele. Ob wie vor 150 Jahren ein Gefühl technischer Überlegenheit entsteht, darf bezweifelt werden. Aber immerhin ist ein neuer Bahnhof für das Wembley Stadium geplant- voll technischer Raffinessen, für die man Ersatzteile auch anderswo als auf eBay findet.
Ja und nun saß ich in der Londoner Tube, an der Station Charing Cross stieg ich aus und versuchte auf Anhieb den richtigen Ausgang zu finden, zu The Strand zu finden auf der Strasse lag auch mein Hotel. The Strand lag übrigens bis zum Bau vom Victoria Embankment direkt an der Thames. Mit dem Ausgang hat es auch geklappt, vergessen habe ich natürlich auch nicht meine Oyster Card aufzulegen, damit war auch schon die erste Fahrt abgebucht. Um an das Tageslicht zu kommen muss man durch die endlos scheinenden Röhren laufe. Es erschien mir auch sinnlos sich über diese langen, an vielen Stationen vorhandenen Röhren, Treppen oder Rolltreppen zu machen, es gibt in Deutschland nichts vergleichbares und wer als "Nichtberliner" schon einmal versucht hat am U - Bahnhof Alexanderplatz den richtigen Ausgang zu finden, der kann sich aber auch nur annähernd vorstellen wie es im Londoner Untergrund zugeht.
Charing Cross ist neben der Tube Station auch noch eine Station der National Rail, ein Kopfbahnhof, die Züge fahren alle über die Thames in Richtung Süden über die Hungerford Railway Bridge, die Rechts und Links von der Fußgängerbrücke Golden Jubilee Bridge flankiert wird, vorbei an der Waterloo Station zur Station London Bridge. Es gibt noch eine Besonderheit in Charing Cross, wenn man in Richtung Thames läuft, kommt man nach kurzem Fußweg zur Embankment Station und kann in die Circle bzw. District Lines steigen.
Das Hotel The Strand Palace war ca. 5 Minuten von der Station entfernt und gut zu Fuß erreichbar, einen andere Möglichkeit wäre gewesen mit der Tube bis Covent Garden zu fahren und von dort zu Fuß bis zum Hotel. Da hätte ich aber am Piccadilly Circus in die Piccadilly Line umsteigen müssen. Ich glaube meine Idee war richtig. Auf dem Weg zum Hotel merkte ich gleich wie zentral es gelegen ist und war auch nicht traurig, dass es im Regent Palace nicht geklappt hat. Die Empfangshalle machte schon einen guten Eindruck, es sah vornehm aus, aber es war noch nicht einmal 13.00 Uhr, das Hotel hat 783 Zimmer in 7 Etagen. Ich holte den Hotel - Voucher und den Ausweis heraus und begab mich zum Check - In. Es gab überhaupt keine Probleme mit der Zeit, ich bekam meinen etwas simplen Hotelausweis und die Schlüssel (Chipkarte) zur Türöffnung, mein Zimmer lag im ersten Stock, ich brauchte keinen Fahrstuhl, nur zweimal, einmal bei der Anreise und einmal bei der Abreise.
Nun war ich gespannt wie mein Zimmer aussehen wird, im Internet bin ich über die Zimmerausstattung nicht wirklich schlau geworden, von Bad und Toilette stand nämlich nichts, nur von Föhn und Wasserkocher. Auf den Flur, der mit dicken dunkelroten Teppichen ausgelegt war, sah ich keine Toiletten bzw. Bäder, ein gutes Omen. Beim ersten Versuch kam ich nicht ins Zimmer, die Checkkarte noch mal gedreht und es passierte wieder nichts, beim dritten Versuch leuchtete endlich das grüne Lämpchen und ich konnte die Tür öffnen. Ich war angenehm überrascht, mit Bad mit Toilette und Badewanne, Fernseher, Wasserkocher, den benutzte ich gleich und brühte mir einen Cappuccino auf, der sich neben Tee, löslicher Kaffee und Kaffeesahne in einer Dose befand. Diese Dose wird jeden Tag neu aufgefüllt. Ich war zufrieden mit meiner Zimmerwahl, machte mich etwas frisch, rief meine Mutter und informierte sie über mein Eintreffen.
Gegen 14.00 Uhr war ich schon wieder auf der Straße, das Wetter hält, mein Plan sah vor über Covent Garden, Leicester Square zum Piccadilly zu laufen. London hatte mich wieder und meine Begeisterung wuchs. Es war wieder überwältigend, wie viele Menschen sich auf den Strassen von London befanden, für einen Sonnabend akzeptabel. Zum Covent Garden brauchte ich nur die Southampton Street hochgehen, 20 Meter vom Hotel entfern, dort gab es den üblichen Markt, Vorführungen von Strassenkünstlern, sogar einen Weihnachtsbaum und einen Stand mit "mulled wine" - Glühwein, aber darauf war ich nicht so scharf, wenn schon dann ein Bier und wo wusste ich eventuell auch schon. Vom Covent Garden lief ich weiter über den Leicester Square, der wieder von vielen hunderten Menschen bevölkert wurde. Von dort ist es auch nur eine Frage von Minuten bis man am Piccadilly Circus ist, dort waren die Menschenmassen schon bedrohlich dicht, an einigen Stellen staute es sich auch schon gewaltig. Der Eros Brunnen ist zurzeit in Renovierung, d.h. mit Brettern vernagelt, sodass der Anblick sich so überwältigend ist.
Ich begab mich nun zum Hotel Regnet Palace und wollte nachsehen, ob das noch geöffnet hat, ich war erstaunt, es war reger Betrieb beim Check In. Warum konnte ich im September kein Zimmer buchen, fragte ich mich. Es sah zwar so aus als Abbés die letzten Tage des Hotel sind, ein Blick aus die Preise erschreckte mich, für ein Single Room £ 133. Der mir schon bekannte irisch Pub "Callaghans" hatte auch noch geöffnet, also beschloss ich mein erstes Bier in London zu trinken und bestellte mir ein Budweiser Pint für £3.20.
Mein weiterer Plan sah vor zum Tower of London zu fahren, ich benutzte die Piccadilly Line vom Piccadilly Circus nach Green Park, dort stieg ich um in die Jubilee fuhr bis Westminster, wechselte in die Circle Line und fuhr bis Tower Hill Station. Am Ausgang erwartete mich ein Rückstau, der Grund war gleich geklärt, es traute sich keiner raus, weil es in Strömen regnete, oder wie die Engländer sagen, "it's raining cats and dogs". Ich reihte mich in die Wartenden ein und musste schon gleich wieder Auskunft geben, "Where is the next taxi" lautete die Frage, ich musste nicht Antworten, sondern konnte die junge Frau zu einem Hotel verweisen. Feststellen musste ich auch, dass kein Regenschirm den inzwischen einsetzenden Windböen standhielt. Meinen hatte ich zwar mit, aber nicht bei mir.
Also blieb ich erst einmal stehen in der leisen Hoffnung es hört auf zu regnen, es regnete zwar manchmal etwas weniger um aber darauf gleich wieder kräftiger anzufangen. Nun meldete sich auch noch mein altes Leiden, mit meiner EX - Frau hat es aber nichts zu tun, es sind die Darmprobleme die nach der Krebsoperation im Jahre 2000 nicht verschwunden sind. Da wünsche ich mir dann doch, ich wäre zu Hause auf meiner Toilette. Aber noch habe ich jede Reise irgendwie überstanden. Also beschloss ich in einer Regenpause zum Tower of London zu gehen, dort wollte ich sowieso hin um den Weihnachtsmart und die Ice rink zu besichtigen. Zu meiner überraschung fand ich eine Public Toilet in sehr ansprechender Qualität, nur das toilet paper war eine Katastrophe, ungefähr so wie gewachstes Einschlagpapier, Sprüche an der Toilettentür befassten sich auch damit. Aber was soll es, ich nutzte sie sogar mehrfach, aber dann war es überstanden und ich konnte mich weiter mit meiner Planung beschäftigen, obwohl es immer wieder anfing zu regnen, der später aber aufhörte.
Den Weihnachtsmarkt habe ich nicht gefunden, oder waren die schon geschlossen Buden an der Thames, auf der Eisbahn tummelten sich bei dem Wetter auch nicht viele Menschen, sie stand nämlich unter Wasser, aber sie hatte schon ein wunderschönes Ambiente, so an den Mauern des Londoner Towers. Aus Richtung Themse trieb es immer wieder Menschen an mir vorbei, getrieben vom Sturm und Regen, vermutlich kamen sie von der Schiffsanlegestelle. Ich hatte mir einen relativ windgeschützten und trockenen Platz gesucht und konnte das Treiben gut beobachten. Bis sich der Hunger meldete, obwohl noch belegte Brote und Wiener im Hotel auf mich warteten. Es ist in London wirklich kein Problem etwas zu finden und ich mit meinen Ansprüchen, ich fand ein Fast Food Restaurant auf dem Towergelände, so etwas Ähnliches wie MC Donald's, aber nicht so teuer. Es gab ein Meal (Chicken, Chips und ein Getränk) für £ 2.90. Das waren richtige Teile Brust, Keulen vom Huhn, es schmeckte gut, aber es war viel zu viel. Einen Plastikbeutel hatte ich nicht dabei und zwischen meinem Fotoapparat hätte ich auch nicht so ein gutes Gefühl gehabt, also aß ich so viel wie möglich, den Rest habe ich dort lassen müssen.


Ich machte noch paar Fotos und da es nicht mehr regnete überlegte ich, ob ich ein Stück bis zur nächsten Bushaltstelle laufen solle, nach dem üppigen Mahl eigentlich eine gute Idee. Ich lief in Richtung City of London, oberhalb der Thames und ich erinnerte mich, dass ich im Frühjahr schon einmal von der London Bridge bis zum Piccadilly Circus gelaufen bin, da war es unsäglich heiß gewesen, aber jetzt war es dunkel, das wollte ich mir nicht antun, deshalb wartete ich an der nächsten Bushaltestelle, wo auch die Linie 15 der Heritage Route hält.

Die Heritage Routemasters Route 15 die vom Tower Hill über Monument St Paul's Cathetral Fleet Street Strand Charing Cross zum Trafalgar Square fährt wäre die richtige für mich. Da musste ich erst wieder überlegen wie das mit den Haltestellen war, also wo im Zeichen REQUEST handelt es sich um eine Bedarfshaltestelle und man muss die Hand zum Stopp hochhalten. Es klappte auch, ein nostalgischer Doppeldecker hielt, eingestiegen wird hinten beim Schaffner. Ich blieb unten sitzen, die Schaffnerin, eine etwas korpulente, dunkelhäutige Frau kam bei mir vorbei um die Qyster über ihren Scanner zu ziehen. Beim normalen Bus braucht man die Karte nur einmal beim Fahrer über das Lesegerät zu ziehen. Als alles klar war zog sie an der Leine, die durch den Wagen ging, es bimmelte und der Bus fuhr los, sollte sich jeder Londonbesucher nicht entgehen lassen.
Es gibt nur noch zwei Linien wo der Bus tagsüber verkehrt, die No. 9 und 15. Das Busfahrt kostet am Sonnabend, Sonntag und Feiertags £ 0.80 sonst £ 1, wobei es an Wochentagen noch bestimmten Zeiten beachten muss, ohne Karte kostet die Fahrt £ 1.50, wieder ein Grund mehr, sich die Karte zu kaufen. Ausgestiegen bin ich Aldwych, das liegt in der Nähe meines Hotels, eigentlich wollte ich noch zum Sommerset House, weil sich dort auch eine Eisbahn war, aber vielleicht kam ja noch besseres Wetter.
Auf dem Weg ins Hotel musste ich am Wellington, einem Pub vorbei, den ich vom sehen auch schon kannte und vor dem immer eine Traube Menschen steht, wochentags sind es die Banker und abends die Besucher des Lyceum Theatre in der Wellington Street, wo gerade das Musical "The Lion King" gespielt wird. Es war gegen 18.30 Uhr, der Pub war natürlich voll, ich bestellte mir ein Pint Stella Artos und trank es am Tresen, danach ging ich die paar Schritte bis zum Hotel.
Auf dem Zimmer stellte ich fest, dass sich das Fenster nicht öffnen ließ, es war nur vor dem Fenster ein Schiebfenster welches man hin- und herschieben konnte, die Wirkung blieb undurchsichtig, geheizt wurde nicht, aber so kalt war es auch nicht. Mittlerweile regnete es schon wieder, also beschloss ich erst einmal meine Sachen auszupacken, kochte mir einen Tee und machte mich frisch. Einen Föhn sollte es doch auch geben, gab es auch, der war im Schreibtisch angeschraubt, aber er ließ sich benutzen. Beim näheren hinsehen bemerkte ich, dass alles irgendwie befestigt war, Seifenspender zum Beispiel. Eine Reinigungsbürste für die Toilette gab es gleich gar nicht und die Bibel war auch nicht festgemacht. Das Bett war ziemlich weich, oder besser gesagt durchgelegen, aber sauber und ich hatte zwei Kopfkissen, auch die Bettwäsche fühlte sich angenehm an.
Wenn man wollte konnte man sich das Frühstück auf das Zimmer kommen lassen, aber ich denke nur das englische Breakfest, wenn man das schon gebucht hatte kostet es £ 4.50 sonst 12.50, das konnte ich mir sparen, denn ich würde es nicht abessen. Gegen 19.00 Uhr war ich dann in der Hotellobby und stellte sofort fest, dass hier sehr viele Menschen herumwieselten, es war Sonnabend und draußen regnete es immer noch, also beobachte ich die Leute und gab mich meinen Gedanken hin.
Ich wollte später am Abend noch einen Pub aufsuchen, den ich bei meiner letzten Reise schon einmal besucht habe, sehr gemütlich und familiär, sonst gab es keine weiteren Pläne für den Abend. Als es aufgehört hatte zu regnen machte ich mich auf den Weg, aber trotz intensiver Suche war er nicht zu finden, ich war mir ziemlich sicher wo gewesen sein musste, vielleicht war er ja Pleite gegangen, dann kann es aber nicht am Trinken der Engländer gelegen haben. Es war nicht so schlimm, es gab auch noch viele andere Pub's in meiner Gegend, ich gehe natürlich nicht in jeden hinein, es geht nach Gemütlichkeit, Betrieb und sehr wichtig, dass kein Fußball geschaut wird. Heute einen Tag vor Jahreswechsel waren alle voll, ich beschloss in die All Bar One in 19 Henrietta Street, Strand, LONDON, WC2E 8QH zu gehen, eigentlich kein klassischer Pub. All Bar One is a popular, busy bar that regularly attracts a mixed crowd of after work drinkers and visitors to the area. Ranges of dishes are on offer on the food menu Entry Restrictions Smart Casual; no football/rugby Shirts Die Bar ist eine stark besuchte Bar, die viele Angestellte, Arbeiter und Besucher aus der Gegen anzieht. Eine Reihe von Speisen sind im Angebot. Zugang-Beschränkungen Freizeitkleidung, keine Fußball / Rugby Shirts
Genau das Richtige für mich, ich bestellte mir am Tresen ein Amstel Pint und suchte mir einen Platz, der sich am Ende des Raumes auf einem Podest befand, es war nichts anderes mehr frei, ich konnte zwar alles sehen, aber so richtig wohl fühlte ich mich nicht. Neben mir saßen 4 Russinnen, die sich über Mode unterhielten, etwas Russisch kann ich ja noch und wesentlich mehr tranken als ich. Insgesamt machte die Bar einen guten Eindruck, nette Bedienung am Tresen, das nächste Pint trank ich dann dort. Zu bemerken ist auch, dass auch viele Leute nach dem Theaterbesuch dort einkehren, Essen, Wein oder Mixgetränke zu sich nehmen. Das nächste Pint trank ich am Tresen und schlenderte danach gemütlich zum Hotel über die kleinen so interessanten Strassen von London. Ich nahm noch ein Bad, stellte den Fernseher an und machte mir über den nächsten Tag Gedanken.

The second day (New Year's Eve)

Die Nacht habe ich ganz gut geschlafen und bin erst 8.00 Uhr munter geworden. Morgentoilette und dann zum Frühstück, dass es von 6.30 bis 10.30 Uhr gab, es war in einer Gaststätte im Hotel und wie schon bekannt, Continental Breakfast ist eben nur Kaffee, Toastbrot, Butter und Marmelade. Bevor es los ging habe ich mir auf dem Zimmer noch einen Kaffee gemacht, es sah nach Regen aus, mein Plan war zum Thames Barrier zu fahren.
Die Thames Barrier ist das größte bewegliche Flutschutzwehr der Welt. Es befindet sich auf der Themse beim Londoner Vorort Woolwich. Die Thames stieg 1236 so hoch, dass man mit dem Boot durch Westminster Hall fahren konnte. Auch 1663, 1928 und 1953 wurde London überschwemmt. Nach dieser schweren Sturmflut im Jahre 1953 begannen die Planungen für die Thames Barrier, bei der 307 Menschen ums Leben kamen. 1974 wurde mit dem Bau der Sperrwerks begonnen, das am 8. Mai 1984 durch Königin Elizabeth II. eingeweiht wurde. Der Bau kostete 500 Millionen Pfund Sterling. 2003 kam die Sperre 19-mal zum Einsatz.
Die Thames Barrier besteht aus 10 schwenkbaren Toren. Um den Schiffsverkehr nicht zu behindern, sind sie im offenen Zustand auf den Boden der Themse abgesenkt. Schiffe mit bis zu 16 Metern Tiefgang können dann problemlos das Sperrwerk passieren. Die vier mittleren Tore, durch die der Schiffsverkehr läuft, sind je 60 Meter breit, 10.5 Meter hoch und wiegen je 1500 Tonnen. Die gesamte Thames Barrier hat eine Länge von 523 Metern. Droht eine Sturmflut, können die Tore innerhalb von 15 Minuten geschlossen werden. Auch dies macht die Thames Barrier einzigartig, da sämtliche vergleichbaren Sperrwerke mehrere Stunden zum Schließen der Tore benötigen.
Anfang 2005 wurden Pläne bekannt, wonach die Thames Barrier ab 2030 durch ein neues Sperrwerk ersetzt werden soll. Dieses soll auf einer Länge von etwa 16 km zwischen Sheerness und Southed direkt in die Themsemündung gebaut werden. Ein Grund hierfür ist die Sorge, die Thames Barrier könnte zukünftigen schweren Sturmfluten nicht standhalten. Wichtiger jedoch ist, dass durch das neue Sperrwerk auch die östlichen Vororte Londons und die Medway Towns geschützt wären, was aktuell nicht der Fall ist.
Ich lief erst einmal zur Charing Cross Station, auf der Strasse bemerkte ich, dass viele Menschen in Toreinfahrten oder direkt vor Geschäftseingängen in Schlafsäcken hausten, auch dass ist London, aber sie werden hier wohl geduldet, es machte auf mich einen unangenehmen Eindruck und so viele wie hier in The Strand habe ich noch nicht gesehen. Ich musste mit der Tube zur Station Bank fahren, um dort in die Docklands Light Railway (DLR) umzusteigen, direkt kam ich nicht dort hin, aber es gab verschiedene Möglichkeiten, ich nahm die Bakerloo, fuhr bis zum Oxford Circus, hier stieg ich in die Hammersmith &City Line um und fuhr bis Bank Station.
Wieder ging es durch endlose Röhren; Stufen und Rolltreppen, bis ich an der DLR ankam, die Bank Station ist dafür besonders prädestiniert. Auch hier gilt die Oyster Card, nur wo entwerten, es ist ja keine Sperre da, es stehen Lesegeräte bereit und man wird auch darauf aufmerksam gemacht, das die Karte hier zu scannen ist. Ich musste mit der Bahn nach King George V bis zur Station Ponton Dock fahren in die Zone 3, bis dahin hätte ich mit meiner 3 Day Visitor Karte gar nicht fahren können.
Die Strecke nach Greenwich bin ich ja schon gefahren, jetzt fuhr ich über;

Station Popolar  

Blackwell

East India

Canning Town

West Silverston bis zu Ponton Dock.
Leider regnete es und demzufolge war die Sicht auf Canary Warf und The Dome etwas getrübt. Hier draußen spürte man von der Großstadt nicht mehr viel. Zum Glück besserte sich das Wetter, aber es wurde zunehmend stürmischer, heute hatte ich aber meine Mütze dabei. Erst einmal informieren ob ich die Karte wieder scannen musste, ja und dabei konnte ich auch lesen, dass noch über £ 14 Guthaben drauf waren. Jetzt kannte ich mich aus, bis auf die Straßenbahn und die National Rail habe ich alle Verkehrsmittel benutzt. Eine Straßenbahn sah ich bisher überhaupt nicht.
Zuerst besah ich mir die Gegen vom Bahnhof aus, der ja wie alle Bahnhöfe der DLR erhöht liegt. Ich hatte einen guten Blick auf den Thames Barrier Park, auf das Royal Victoria Dock mit dem Sunborn Yacht Hotel, ein Schiff, auf einige Wohnkomplexe und natürlich auf die Thames Barrier. Menschen waren hier nicht unterwegs, obwohl es einen großen Parkplatz gibt und ein Visitor Pavillon mit Coffee Shop ist auch vorhanden.
Der Park macht einen sauberen Eindruck und wird bestimmt im Sommer von den Londonern gern genutzt. Eindruckvoll ist The Green Dock gestaltet, bepflanzt mit Hecken und Sträuchern in Wellenform, es wie ein Fluss der von der DLR - Station bis zur Thames geht, rechts und links mit dem Fußweg gesäumt, überspannt von mehreren Brücken, auch im Winter schön anzusehen für alle die etwas für solche Parks übrig haben. So kam ich der Barrier langsam näher, es zog erbärmlich an der Thames, wenn man so nahe am Ufer steht, wirkt die Thames ziemlich breit. Das Bauwerk hinterließ auf mich einen gewaltigen Eindruck, zumal ich so etwas noch nie gesehen habe, trotz des Wetters habe ich es nicht bereut den Weg gemacht zu haben.
Nachdem ich einige Fotos gemacht hatte, ging ich langsam zurück zur Ponton Dock Station. Da ich auf dem Rückweg in Canary Wharf aussteigen wollte, beschloss ich wieder mit der DLR bis zur Poplar Station zu fahren, dort musste ich in den Zug Richtung Greenwich umsteigen.
Canary Warf kannte ich schon vom meiner Frühlingsreise, damals war ich sehr beeindruckt, heute wollte ich feststellen, ob das Einkaufscenter überhaupt geöffnet hat, es war immerhin Sonntag und ich wollte bei "Paul" frühstücken, es ging ja schon langsam auf Mittag zu. "Paul" ist ein Bistro mit belegten Baguetten und anderen Brotsorten, auch nicht so teuer. Also kaufte ich mir ein Baguette mit Chickenfleisch und eine Cola, nahm an einem der kleinen Tische Platz und stärkte mich. Leider sind die Baguetten meistens mit Majonäse und da muss ich etwas aufpassen, manchmal habe ich danach durchschlagenden Erfolg, es ging mir gut. Im Einkaufscenter war reger Betrieb, alles Geschäfte waren geöffnet.
Anschließend machte ich noch einige Bilder vom Gesamtkomplex Canary Wharf. aber es war regelrecht ungemütlich und deshalb zog es auch bald in die gleichnamige Tube Station der Jubilee Linie, eine der modernsten Strecken in London. Hier wird auch nicht "Mind the Gap" durchgesagt, weil es keine Lücke gibt, die Bahnsteige sind mit einer zusätzlich Wand versehen, erst wenn der Zug punktgenau zum Stehen gekommen ist, öffnet sich die Tür der Bahn und dann die Tür vom Bahnsteig. Das erschien mir ziemlich modern, obwohl es anderswo so etwas bestimmt auch gibt, ich habe es hier in London zum ersten Mal gesehen. Der Betrieb hielt sich in Grenzen, ich machte paar Bilder und fuhr zurück zum Hotel, denn ich wollte meine Karten schreiben und Geld umtauschen, die mitgenommenen Pfund waren leider schon verbraucht.
Es ging aber wieder nicht auf direktem Wege, ich bin in Waterloo Station in die Bakerloo ungestiegen und die eine Station bis Embankment unter der Thames durchgefahren. Hier waren die Vorbereitungen für die Absperrmaßnamen zum Feuerwerk schon im vollen Gange. Das wird für mich der nächste Höhepunkt des Tages. Man braucht von der Tube Station nur die Villiers Sreet hochgehen und ist gleich in Stand, den Geldumtausch konnte ich im Hotel machen und auch Briefmarken bekam ich dort. Nachdem ich den ersten Teil meiner Karten geschrieben hatte, vergönnte ich mir eine kleine Verschnaufpause.
Gegen 15.00 ging ich den mir schon bekannten Weg vom Hotel über Covent Garden, Leicester Square zum Piccadilly Circus, ich war erstaunt, was sich für Menschen auf den Strassen bewegten, alle Geschäfte hatten geöffnet, da kommt mir Berlin immer wieder so wie eine Provinzstadt vor, viel zu unflexibel, na gut was soll es. Der Weg, ausnahmsweise mal ohne Fotoapparat, führte mich dieses Mal über "Seven Dials", mit seiner der berühmten Säule. Zwischen Shaftesbury Avenue und Covent Garden liegt er, ein kleiner Platz, von dem aus sieben Strassen sternförmig abgehen und weiter westlich zur Neal Street führen.
Wunderbare Geschäfte, Bars, Cafes und Restaurants, im Sommer lässt es sich draußen genüsslich in Neal's Yard ein kühles pint schlürfen, Käsefans sollten nicht vergessen in das gleichnamige Käse Geschäft zu gehen, Neal's Yard Dairy, vielleicht Londons beste Auswahl an englischem und internationalem Käse, alle Sorten kann man probieren, bevor man kauft.
Zu Seven Dials kommt man am besten vom Covent Garden über die Neal Street mit ihren kleinen Modebudiken, einer hervorragenden Auswahl an Schuhgeschäften , Pups und noch mehr Geschäfte mit all den nicht unbedingt nötigen, aber witzigen und interessanten Dingen im Angebot, Menschen aller Sprachen und Ideen, wenig Autos, manchmal etwas voll aber immer spannend und aufregend. Schließlich landetet ich gegen 17.00 Uhr im Irish Pub "Callaghans" im Regent Palace - Hotel, welches immer noch geöffnet hatte und beim Check In herrschte hoher Andrang, obwohl alles einen eigenartigen Eindruck machte, keine Sicherheitsleute mehr da und der Souvenirladen war leer geräumt, die Gaststätte war auch geschlossen. Ich dachte auch gleich an die entsetzlichen Zustände im September. Im Pub war schon eine ausgelassene Stimmung und er war wie immer voll. Ich trank ein Budweiser Pint und begab mich an einen noch freien Stehtisch, danach trank ich noch ein Pint. Ich brauchte nicht viel Vorstellungsvermögen um zu ahnen, was hier heut noch abgeht.
Gegenüber von Hotel ist ein Imbiss wo es Baguette gibt, die schon fertig sind und nur noch aufgebacken werde, der Imbiss war entsetzlich voll, aber ich holte mir ein Baguette mit Tomate und Ei, fand auch einen Platz am Fenster von wo aus ich direkt auf den Hoteleingang sehen konnte. Es regnete wieder einmal und vor dem Hotel war ein regelrechtes Gewusel. Dann quälte sich noch ein Bus aus Spanien, rückwärts durch die engen Strassen, aus dem auch noch Hotelgäste mir ihren riesengroßen Koffern ausstiegen. Während ich das Baguette verspeiste dachte ich noch einmal darüber nach, warum ich kein Zimmer bekommen habe. Einen Tag später wird es sich aufklären.
Da es regnete fuhr ich mit der Tube vom Piccadilly Circus bis Charing Cross und begab mich dann zum Hotel, mittlerweile hatte es auch aufgehört zu regnen. Im Hotel kochte ich mir noch einen Tee und schaute etwas fern, dabei erfuhr ich, das Saddam Hussein hingerichtet worden ist, hoffentlich bleibt es in London ruhig.
Gegen 21.00 verließ ich mein Hotel, ich wollte mir das Feuerwerk ansehen, welches zum Jahreswechsel am British Airways London Eye stattfindet. Ich hatte überhaupt keine Vorstellung was mich erwartet, im letzten Jahr habe ich im Fernsehen davon Bilder gesehen. Vorher beschloss ich noch einmal zur "All Bar One" zu gehen um noch ein Pint zu trinken, aber es war mir zu voll. Deshalb ging ich bis zur Wellington Street, dort standen die Menschen schon vor dem Pub mit Biergläsern in der Hand, aber ein Pint wollte ich mir noch genehmigen, denn ob es auf dem Victoria Embankment etwas zu trinken gibt wusste ich nicht. Also holte ich mir am Tresen ein Bier und stellte mich ebenfalls draußen hin. Ich sah schon die Massen von Menschen, die in Richtung Waterloo Bridge gingen, denen schloss ich später an. Aus dem Internet hatte ich mir einen Plan ausgedruckt, auf dem die "Viewing areas" und die Entry bzw. Exit points gekennzeichnet waren.
Zuerst ging ich auf die Waterloo Bridge, von hier aus konnte man das London Eye gut sehen, das in verschiedenen Farben leuchtete und das Shell Hochhaus wurden mit Bildern angestrahlt. Es sah schon eindrucksvoll aus. An der Waterloo Bridge war ein Zugang zum Victoria Embankment, wo ich eigentlich hin wollte. Es gab zwar viele Bobbys, insgesamt waren 200 000 von der Metropolitan Police im Einsatz und sicherlich noch einmal so viel Helfer, wir mussten durch die Absperrung durchgehen, aber es gab keinerlei Kontrollen. Das ließ mich erstaunen, denn so hätte ich es nicht angenommen, später wird mich noch etwas wundern. Ich lief langsam in Richtung Westminster Bridge, erst war es noch relativ leer, aber es füllte sich zusehends, bei meiner "Frühlingsreise" bin ich hier fast um die gleiche Zeit, der einzigste Besucher gewesen und konnte in Ruhe fotografieren.

Auf dem Merkblatt aus dem Internet war noch folgender Vermerk enthalten;
"Remember: anywhere you can see the "London Eye", you can see the fireworks"

Die "vieving area" befand sich im Wesentlichen zwischen der Waterloo und der Westminster Bridge, diese beiden Brücken werden durch das Victoria Embankment verbunden. Die Golden Jubilee Bridge die dazwischen liegt war ab 20.00 Uhr gesperrt, ebenfalls die Tube Stationen Embankment und Westminster bis 03.00 Uhr. Getränke irgendwelcher Art gab es nicht zu kaufen, aber die Londoner wussten das, denn sie hatten reichlich Getränke mit und kein Bobby hat sich daran in irgendwelcher Art daran gestört, das war schon erstaunlich. Gut waren die Leute dran die auf einem Schiff feierten, aber das habe ich sowieso nicht gewollt.
Je näher ich der Westminster Bridge kam umso voller wurde es, schließlich sichte ich mir einen Platz ungefähr gegenüber dem London Eye. Aber da war es erst gegen 22.00 Uhr, also hatte ich viel Zeit, Bilder zu machen und Big Ben's Glockenschlag zu lauschen. Hin und wieder kamen berittenen Bobbys durch und "trieben" die Leute die von der Westminster Bridge kamen, weiter in das innere der der vieving area zu 'treiben' und das gar nicht so höflich.
Das Victoria Embankment ist eine breite Strasse mit mehreren Fahrbahnen, geteilt durch einen Mittelstreifen, so dass sich drei Besucherreihen bildeten, die erste Reihe auf dem Fußweg direkt an der Mauer zur Thames, die zweite Reihe auf dem Mittelstreifen und die dritte Reihe, die dritte Reihe auf dem Fußweg auf der anderen Fahrbahn. Dort habe ich mir einen Platz gesucht. Nun stand ich dort, gelehnt an einem Pfahl, der einen kleinen Baum stützen sollte, noch waren es reichlich über eine Stunde, die Uhr von Big Ben ging schleichend langsam, aber es regnete nicht, na ja nur leicht.

Manchmal kam mir schon der Gedanke, auf was habe ich mich da eingelassen!

Ich hatte den Eindruck, heute Silvester kann in London jeder trinken, soviel er verträgt oder auch nicht, viele Jugendliche aller Nationen torkelten über das Victoria Embankment, leere Flaschen auf der Strasse und auf dem Fußweg. Aber es blieb friedlich. Big Ben schlägt viertelstündlich und die Spannung stieg ebenfalls, mit dem letzten Glockenschlag begann das Feuerwerk. Nach ca.10 Minuten war es vorbei, es war eindruckvoll, besonders spektakulär ist die Einbeziehung des London Eye, es hat sich gelohnt, ich war dabei und werde natürlich zu jedem Jahreswechsel, daran denken, aber noch einmal würde ich nicht hinfahren.
Nach dem Ende hatte man keine Chance einen eigenen Weg einzuschlagen, die Massen strömten in Richtung Westminster Station, es ging chaotisch zu, noch wurde mir aber nicht ängstlich. Ich dachte wenn ich auf der Whitehall bin, da relativ breit ist wird es sich wohl auflösen und es ist ja nicht weit bis zum Hotel.

Da ahnte ich aber noch nicht was auf mich noch zukommen wird, zu regnen begann es auch wieder.

Ich wusste nicht, dass alle Londoner und Gäste im Neuen Jahr zum Trafalgar Square gehen, dort steht doch so etwas wie ein Heiliger, Admiral Nelson, der vor 200 Jahren die Franzosen besiegt hat. Der Trafalgar Square ist eh ein Platz, der immer bevölkert ist. Es ging nichts mehr, tausende von Menschen standen im Stau und da wurde es mir doch mulmig zumute. Selbst die Soldaten der Horse Guard hatte das Fenster ihrer Unterkunft geöffnet und gaben sich dem feuchten Treiben hin. Ich vermutete, dass es noch Sunden dauern wird, bevor ich aus diesem Menschenknäuel herauskomme. Also beschloss ich rechts durch den Court Scotland Yard zu gehen und dann zur Embankment Station, dort ging doch die Villiers Street zu The Strand durch.
Das war ein schwerer Fehler, der mir eine reichliche Stunde Zeit kostete, das folgendermaßen zustande kam. Der gesamte Bereich um die Station war gesperrt, das stand so auch auf meinem Zettel, aber ich nahm an, dass man durch die Strasse gehen kann, stattdessen wurde ich von den Bobbys zur Golden Jubilee Bridge hoch geleitet, na gut dort gab es ja auch einen Weg zu The Strand. Weit gefehlt, der war auch gesperrt, ich musste nun über die Thames gehen und war plötzlich in South Bank, dort wollte ich doch nicht hin, aber was soll es. Ich ging The Queen's Walk in Richtung Waterloo Bridge, am Tage und im Sommer ein schöner Weg, mit Pub's und anderen Lokalitäten und ich staunte, das hier am Festival Pier sämtliche Lokale zu waren, Menschen habe ich kaum begegnet, ich war jedenfalls froh, als ich auf der Waterloo Bridge war und über diese zurück gehen konnte. In dem Moment habe ich nicht daran gedacht, das ja die Waterloo Station ganz in der Nähe war und das Fahren mit der Tube bis 04.00 Uhr umsonst ist. Auf der Brücke liefen wieder Menschenmassen in beide Richtungen und man musste gewaltig aufpassen, dass man nicht über die Unmengen von leeren Sektflaschen stolpert.
Auf der anderen Seite, waren ebenfalls alle Gaststätten und Pubs geschlossen, vielleicht hätte ich ja irgendwo noch ein Pint getrunken. Vor meinem Hotel The Strand Palace standen heute Sicherheitsleute und ließen nur die Leute mit Hotelausweis durch, obwohl hier auch schon Aufbruchsstimmung herrschte. Es war nach 01.30 Uhr, ich duschte noch und danach ging ich schlafen, wobei ich die Sirenen der Polizei und der Rettungsdienste noch lange hörte. Trotzdem habe ich gut geschlafen.
So wird es am 02. Januar im "Daily Mirror" stehen:
" More than 350.000 defied blustery weather and packed London ’s streets to usher in 2007 – the biggest turn-out since the Millennium. Around 100 were arrested, most for public order offences and drunkenness." Genau so habe ich es erlebt und ich war einer von den 350.000 und nicht einer von den 100.

The third day

Als ich aufwachte hatte ich das Gefühl ziemlich müde zu sein, blieb noch etwas liegen und dachte über den vergangenen Tag nach. Mir ist klar, noch ein Feuerwerk zu Silvester in London werde ich nicht erleben, aber ich habe es nicht bereut und heute stand ja noch die New Years Parade an, die begann aber erst 12.00 Uhr, ich hatte genügend Zeit. Nachdem Frühstück, machte ich mich in die Spur, mit dabei war wie immer meine Minolta und es schien die Sonne. Bis zur Charing Cross Station das übliche Bild, vegetierende Obdachlose in den Toreinfahrten und gegen 09.00 Uhr waren noch nicht viele Touristen und Londoner unterwegs. Vor dem Hotel an der Charing Cross Station, trainierten einige Mädels das Fahnenschwenken und einige Touristen glaubten wohl, es geht so weiter mit dem öffentlichen Trinken in London, aber das wurde heute nicht mehr geduldet. Sie mussten ihre Bierbüchsen entsorgen, die Feier ist vorbei.
Ich hatte die Absicht mir die Parade in der Nähe vom Piccadilly Circus anzusehen und hatte genügend Zeit, die Parade startete um 12.00 Uhr im Parliament Square am Big Ben und verlief dann über;

Westminster Abbey

10 Downing Street

Royal Horse Guards

Trafalgar Square

Cockspur Street

Piccadilly Circus

The Royal Academy

Fortnum and Mason

Ritz Hotel bis zur Berkeley Street,

wo sie gegen 15.00 Uhr zu ende sein sollte.

Am Trafalgar Square, war von Silvester nichts mehr zu sehen, wenige Menschen waren unterwegs, ich lief von dort bis zum Piccadilly Circus, die Strecke war schon mit Gittern abgesperrt unterwegs traf ich einen Biten der etwas über die Strecke wissen wollte. Es enwickelte sich ein kleiner Dialog, er war aus Liverpool, natürlich wurde auch über das Wetter gesprochen, hier gilt es im Gespräch einigen zu beachten, es klingt zwar kurios ist aber so.

Dass sich die Briten gern übers Wetter unterhalten, ist bekannt, aber dass solches Geplänkel nach festen, wenngleich unbewussten Ritualen abläuft?
Das hat die englische Anthropologin Kate Fox festgestellt.
Sagt jemand: „Nice weather today, isn´t it?“, so muss völlig unabhängig von der eigenen Ansicht zustimmen: „Yes, very nice, isn´t it?“ Das Fragewort am Ende signalisiert weitere Gesprächsbereitschaft. Antwortet man aber, das Wetter sei doch gar nicht so besonders, so begehen Sie einen Fauxpas ( mir als Ausländer wird man es vielleicht gerade noch nachsehen). Die richtige Reaktion ist stets, mehr oder weniger zu wiederholen oder zu ergänzen, was der andere gesagt hat: „Windy today, isn´t it?“ „Yes, it´s quite stormy, isn´t it?“
Hierauf folgen Ausführungen über die Wettervorhersage von morgen oder das Wetter von gestern oder Ähnliches. Daran , dass diese Art der Konversation wenig Sinn ergibt, darf man sich nicht stören. Es geht nämlich gar nicht ums Wetter,
sondern darum, Kontakt zu den Mitmenschen aufzunehmen.
Eins darf man in Großbritannien niemals tun: meckern im Stil von „Bei uns ist das Wetter aber schöner!“ Da reagieren die Briten (dezent) beleidigt – genau wie Eltern, die zwar selbst mal über das Benehmen ihrer Kinder lästern, aber kein Wort der Kritik von Dritten vertragen. OK

Mein zweites Frühstück nahm ich am Piccadilly ein, im Bistro gegenüber vom Hotel Regent Palace, und jetzt sah ich, dass Hotel war geschlossen, keine Menschenseele mehr drinnen, der Pub ebenfalls. Jetzt war mir auch klar, warum ich kein Zimmer bekommen habe, nur wo sind die Menschen hin, die gestern Abend noch eingecheckt haben! Also war das auch geklärt, ich hoffe es wird nach der Renovierung irgendwann noch einmal eröffnen.
Die Zuschauer an der Strecke wurden immer mehr, ich suchte mir einen Platz auf der Piccadilly, in der Nähe war eine Tribüne wo man nur mir entsprechenden Dokumenten hin durfte. Die Strecke war wiederum mit vielen Polizisten und anderen Helfern abgesichert, auch die berittenen Bobbys waren mit dabei. Es breitet sich langsam eine Volksfeststimmung aus, die umliegenden Cafes, Bistros usw. füllten sich und die Sonne schien, aber es war relativ kalt, ca. 6 Grad. Ich war gespannt was mich erwartet und gegen 12.30 Uhr kamen die ersten Teilnehmer vorbei.
Es war der Höhepunkt meiner Reise, eine phantastische Parade, über 10.000 Tänzer, Akrobaten, Musiker und andere Künstler aus 20 Länder zogen im fröhlichen Reigen durch die Straßen London's von Westminster nach Piccadilly, an des Strasse sahen 500.000 Zuschauer dieses Spektakel. Die erste Neujahrsparade fand übrigens im Jahre 1987 statt und all die Jahre wurde viel Geld für wohltätige Zwecke gesammelt.
Mehr Informationen sind auf der Official London New Year's Day Parade Web Site.
Gegen 15.00 Uhr bin ich erst einmal ins Hotel zurückgefahren und danach habe ich wieder meine Lieblingsstrecke Covent Garden - Leicester Square - Piccadilly Circus abgelaufen, ich wollte mir noch ein paar Souvenirs kaufen über Ladenöffnungen brauchte ich mir ja keine Sorgen machen, alle Geschäfte hatten auf. Ich war wiederum überrascht was sich für eine Menschenmenge durch die Strassen bewegte.
Am Piccadilly Circus wolle ich noch paar Postkarten in einen Briefkasten stecken, ich dachte ich kenne mich aus, von wegen die Briefkästen sind immer rot, mit den Schlitzen für Briefe "First Mail" und "Second Mail", meine Karten werde ich immer in den "First Mail" Schlitz, übrigens die Initialen zeigen, welcher Monarch den Briefkasten aufstellen ließ. Auf der Shaftesbury Avenue fand ich nun einen braunen, mit einem Schlitz für "Stamped Mail" und einen für "Franked Mail", ja meine Karten waren frankiert und mussten gestempelt werden, was nun?
Da kam ein Schweizer des Weges und fragte mich auf Englisch, in seinem unverkennbaren Schweizer Dialekt, ob ich weiß wo die Postkarten reinkommen. Als ich ihn antwortete, dass ich aus Berlin komme und ich auch keine Ahnung habe, meinte er nur im Spass, das ist aber ungünstig, wir steckten unsere Karten in den Schlitz mit "Stamped Mail", irgendwie sind sie auch angekommen, es gibt eben immer wieder etwas neues zu entdecken.
Nun, na ja es regnete wieder einmal, wollte ich bei Mc Donald's einkehren, es war hier am Piccadilly und auch in Leicester Square einfach nicht möglich einen Platz zu finden, obwohl es Lokalitäten in Hülle und Fülle gab. Also machte ich meine Einkäufe, T - Shirt, Bär (Beefeather), Anhänger, bei "Crest of London" und überlegte, ich stand vor einem Kino in Leicester Square, trotz des Regens eine Unmenge von Menschen unterwegs. Ich hatte weder Regenschirm noch Mütze bei mir, obwohl ich alles mit hatte, aber eben im Hotel. Die Händler stellten natürlich gleich die Ständer mit den Schirmen und Mützen sichtbar, draußen auf. Eine Mütze kaufen, es waren aber Pudelmützen, mit London Werbung, z.B. "Mind the Gap", aber ich mit meinem nicht "Mützengesicht", ich war mir auch nicht sicher, wie weit es bis zur Leicester Square Station ist. Da es absolut nicht aufhören wollte zu regnen, lief ich los, es waren nur paar Minuten, von dort fuhr ich mit der Tube zur Charing Cross Station. Bei WHSmith holte ich mir noch eine Rolle Pfeffi's, der Verkäufer merkte vermutlich an meinem Englisch, das ich Ausländer bin und fragte mich woher ich komme, als ich Berlin sagte, freute er sich und meinte, er hat in Berlin bei den Britten gedient, vor dem Mauerfall, und er bedauerte, dass er nicht mehr dort sein kann. Ich kann nun nach dem 4. Besuch in London, nicht sagen, dass man den Deutschen generell, skeptisch gegenüber steht, es kommt sicherlich auch auf den Deutschen an, ich habe jedenfalls immer Kontakt bekommen. Danach ging ich zu Mc Donald's in The Strand, dort war der Betrieb nicht so enorm und bestelle mir "mein Meal", Chicken nugget's, mit Chips und einer Coke.
Die Redewendung "anything else" sollte man sich einprägen, damit man nicht einfach "yes" sagt und doch nichts mehr haben will, sicherlich für viele Leser kein Problem, aber ich muss es mir alles mühsam erlernen, aber es geht immer besser. Es regnete nun nicht mehr, als ich den kurzen Weg zu Hotel ging, ich musste ja schon wieder an die Abreise denken, aber ich wollte am Abend noch einmal durch die Gassen streifen, dabei der All Bar One einen letzten Besuch abstatten, heute war es nicht voll, es hatten sich nur vereinzelnd Gäste eingefunden.
Ich staunte nicht schlecht, als ich an den Tresen trat und der Barmann sagte: "Hello Sir, they want a Amstel Pint". Was ich natürlich freudig mit "Yes please" beantwortete. Nach zwei Pint's bin ich gegangen, es war ja wie Sonntag, obwohl es Montag war und ich wollte nicht erleben wie um 23.00 Uhr wie der Wirt die Sperrstunde mit den Glockenschlag einläutet; Time gentlemen, please!, obwohl die Sperrstunde seit 24. November 2005 offiziell aufgehoben wurde, schließen viele Pub's immer noch um 23.00 Uhr und am Sonntag schon um 22.30 Uhr. Noch eine letzte Runde durch das Viertel, wo heute die Strassen relativ leer waren.
Die letzte Nacht im Hotel verbrachte ich mit relativ tiefem Schlaf, ich hatte sogar Mühe um 08. 00 Uhr aufzustehen. Am Abend hatte ich noch das rote Schild "Do Not Disturb" an die Tür gehangen. Denn es wurde jeden Tag das Zimmer gesäubert, die Tee - Kaffee - Sahne - Zucker Vorräte aufgefüllt, neue Handtücher hingehangen, die Bettwäsche wurde aber nicht gewechselt, ich empfand es auch nicht als notwendig.

The fourth day

Die Zeit verging wieder viel zu schnell, zuerst nahm ich mein Frühstück ein, danach packte ich meinen Trolley, prüfte ob ich auch nichts im Hotel liegen gelassen habe, checkte aus, gab meinen Trolley in der Gepäckaufbewahrung ab. £ 2 für einen Tag, fand ich O.K., da habe ich schon mehr bezahlt. Heute schien die Sonne, aber an dem Tag der Abreise bin ich immer etwas unruhig, obwohl mein easyBus erst 15.40 Uhr von Gloucester Place abfuhr.
London hat vermutlich den zweiten Tag im neuen Jahr etwas verwundert erlebt, denn in den Zeitungen waren Schlagzeilen und Bilder zu sehen, die das bestätigten. So titelte die "LONDON Lite" ,
"LONDON's rush hour turned into hush hour today as millions took an extra day off"
und es waren Bilder von menschenleeren Straßen zu sehen, dazu kamen noch die ab heute in Kraft getreten höheren Fahrpreise. Die Bilder waren zwischen 7.00am und 8.30am gemacht, aber es dauerte nicht lange und London war wie immer.
Ich fuhr von The Strand mit dem Bus zur Victoria Station, der Bahnhof gefällt mich ausgesprochen gut und dort merkte ich wie gut es ist eine Oyster Card zu haben, denn an den Ticket - Schaltern war "Queuing" - Schlange stehen angesagt.

Anmerkung: In England gehört es zum guten Ton, sich in Warteschlagen einzureihen, Vordrängeln ist ein Verstoß gegen die guten Sitten. An Bushaltestellen, Bankschaltern, Pub's und selbst am Imbiss - Stand wartet man geduldig, bis man an die Reihe kommt.

Mein heutiger Plan sah vor die Whithehall bis zum Trafalgar Square zu laufen, die kenne ich nämlich nur aus der Silvesternacht. Ich lief die Victoria Street hinunter vorbei an;
der City Hall, einem gläsernen, futuristischen Einkaufszentrum
New Scotland Yard, einem unscheinbaren Gebäude.
Von weitem konnte schon
die Westminster Abbey und
das House of Parliament mit Big Ben, sehen. Für mich immer wieder ein eindrucksvolle Bauwerke die mich so an London faszinieren.

Big Ben

Das London Eye lugte natürlich auch hin und wieder hervor. Es war gutes Wetter und es gab genug Motive für meine Minolta. Ich lief die Parliament Street in Richtung Whitehall hoch und kam an der Downing Street, vorbei, wo sich einige Leute angesammelt hatten. Ein massives Eisengitter, bewacht von mehreren Polizisten bewaffnet mit Maschinenpistolen, die Nummer 10, seit 1732 Wohnsitz des Britischen Premierminister, kann man sehen und auch fotografieren, davor stand ein Weihnachtsbaum. Mein Weg führte mich weiter, vorbei an Regierungsgebäuden und an der Horse Guards, es war gerade 12.00 Uhr und die Wachablösung der Posten, einschließlich der berittenen, erfolgte. Ich habe für solche Zeremonien etwas übrig, laute Kommandos, zackige Schritte. Die Soldaten waren wieder ganz brav, die Queen wird sich freuen. Die Wachablösung erfolgt stündlich, die Wachposten im Torbogen werden alle zwei Stunden ausgewechselt. Nur schwarze und weiße Pferde kommen für dieses Schauspiel in Frage. Zu bewachen gibt es eigentlich nichts, aber es freut uns Touristen.
Schon stand ich vorm Trafalgar Square und Admiral Nelson hatte alles im Griff auf seiner hohen Säule. Interessant ist auch der Blick zur Admiralty Arch, der Eingang zur Mall entstand 1911 an deren Ende der Buckingham Palace steht. Mit dem Bus fuhr ich noch einmal zum Piccadilly Circus, besuchte noch einen Musikshop, weil ich dachte DIDO hat vielleicht eine neu Platte rausgebracht, aber es gab nur eine die ich schon habe, allerdings sehr billig £ 4. Danach ging ich zu Fuß zurück, meinen schon mehrmals gegangen Weg und so langsam ist mir London gar nicht mehr so fremd.
Bei Mc Donald's an der Charing Cross Station aß ich noch mein Meal. Als ich auf die Uhr blickte, stellte ich fest, dass die Zeit wie im Fluge vergangen war und ich sputete mich um mein Gepäck im Hotel abzuholen. Schnell noch die kostenlosen Newspaper verstaut, etwas frisch gemacht, die Toilette aufgesucht und zurück ging es zur Charing Cross Station, wo ich mir noch ein belegtes Baguette holen wollte.
Bei "UpperCrust - freshly baked, all day long!" You can buy some baguettes that last for 24 hours or more. Great for the busy shopper but not so good for the taste buds, as they are not fresh. In the best French bakeries, the baguettes are made all day long so they are fresh, crunchy and tasty. We believe that this is the best and only way to make baguettes. We bake and fill them freshly throughout the day and pt a time stamp on each collar so you can see when each one was made. That is why we think we are the best in the business at making great tasting, fresh baguettes. When we say fresh, we mean it!
Ich kannte diesen Backshop schon, sie waren wirklich frisch und billig £ 2.20, bei der letzten Reise gab es nämlich am Flughafen keine und dort sind sie um £ 1.50 teurer. Ich holte mir ein Baguette mit Ei und stellte plötzlich fest, es war schon viel zu spät geworden 15.15 Uhr, 25 Minuten bis zur Bushaltestelle. Schaffe ich das überhaupt noch, stellte ich mir besorgt die Frage.
Was ich nicht beachtet habe, durch die langen Gänge bis zum Bahnsteig vergehen noch einige Minuten und in der Aufregung kann es ja auch passieren, den falschen Bahnsteig zu erwischen, es gibt ja immerhin zwei Linien die über Charing Cross fahren. Komisch finde ich die Aufforderung in der Tube "Keep Left" also ich deute es so, bleibe links oder gehe links. Eigentlich hatte ich gar keine Zeit darüber nachzudenken, aber es fiel mich schon immer auf. Wogegen man auf der Rolltreppe rechts stehen bleiben und links vorbeigehen soll, dort hält man sich im Allgemeinen dran, aber in den Gängen der Tube nicht, es läuft jeder wie er will. Nun gut, der Linksverkehr eben, aber auch schon internationalisiert.
Von der Tube Station Baker Street braucht man ungefähr 5 Minuten bis zur Bushaltestelle, vorausgesetzt man kommt am richtige Ausgang raus. Ich fand sie richtig Linie, den richtigen Ausgang und ich hatte genau noch 6 Minuten Zeit. Es war der reinste Stress, ein Platz im Bus war noch frei, für mich, ich schwitzte wie eine S…, der Bus war auch schön geheizt. Der Fahrer machte einen mürrischen Eindruck, aber egal.
Ich hätte eventuell den nächsten Bus nehmen können, wenn ich den verpasst hätte, aber nur wenn noch Platz ist, aber es gibt noch eine Möglichkeit, die Green Linie, auch ein Shuttle Bus zwischen Luton und City, ich glaube dafür braucht man nicht unbedingt vorher zu buchen. Der fährt auch hier ab.
Am Airport angekommen trifft mich bald der Schlag, lange Schlangen am Check In, so viele Menschen hatte ich hier noch nie gesehen. Erst einmal schauen, ich stellte mich an einen Schalter an, wo definitiv nicht dran stand, für welche Flüge das Check In war. Es standen aber Leute davor, eine junge Frau fragte mich, natürlich auf englisch, ob wir hier richtig anstehen, ja war meine Antwort, obwohl ich es auch nicht genau wusste, aber es war richtig und unsere Schlange war die kürzeste, sicherlich waren einige Fluggäste irritiert. Es hat trotzdem eine halbe Stunde gedauert, mein Check In war 17.15 Uhr(obwohl auf der Bordkarte 18.15 Uhr stand), ich hatte die Nummer 18 und war damit in der Boarding Gruppe A. Was wird mich wohl nun bei der Sicherheitskontrolle erwarten.
Wieder ein überraschung, nichts, kaum Leute vor mir, viele Durchgänge geöffnet, in 5 Minuten war ich durch. Ich wurde überhaupt nicht kontrolliert, alle meine Sachen legte ich auf das Band, außer der Geldbörse, da hat der Kontrolleur auch kurz reinsehen wollen. Ich brauchte auch keine Schuhe ausziehen, wie bei der letzten Reise, da hatte ich doch meinen Schuhanzieher umsonst mitgenommen.
Nun kam das übliche, erst einmal ein Staropramen Pint in der Est Bar getrunken, ich hatte es mir verdient. Danach die Shops abgelaufen, aber nichts gekauft, es gibt keine Schnäppchen oder wie die Engländer sagen bargain, nur wenn man in ein Nicht "EU" - Land fliegt. Danach habe ich die Hälfte meines Baguette gegessen und noch ein Pint getrunken, was hier im Flughafen £ 2.95 kostet, also nicht so teuer. Dann erfolgte auch bald der Aufruf zum Boarding, in Luton gibt es keine Sitzgelegenheiten, man steht über eine längere Zeit, es ist nicht so angenehm.
Der Flug startete pünktlich, ich hatte einen Fensterplatz in der linken fünften Reihe, der Flieger war voller als sonst, auf dem Außensitz saß eine Engländerin, die Illustrierte las. Ich schlief irgendwann leicht ein und die Ohren setzten sich zu, es ist ein ganz eigenartiges Gefühl, man hört den Flieger nicht mehr, es ist ganz ruhig, nur wenn man die Luft durch die Nase drückt, wird es wieder laut.
Dann erfolgte die Landung gut und sicher wie immer, schließlich verdienen die easyJet - Piloten mit am meisten unter den Piloten. Man nahm sich bei der Passkontrolle Zeit, aber mein Trolley kam dieses Mal wirklich als letztes Gepäckstück auf dem Band an. Der kurze Weg in die Wohnung machte natürlich auch kein Problem.
Zu Hause gab es noch das halbe Baguette und ein Glas Sekt, auf das Neue Jahr.

Ein Fazit

Die Reise hatte sich gelohnt, leider spielte das Wetter nicht so richtig mit, aber bereut habe ich es nicht, werde aber in Zukunft im Winter nicht mehr nach London fliegen, im Frühjahr oder Spätsommer sind die Tage länger. Einige Tage später kam ein Brief vom Stand Palace Hotel aus London, sie bedankten sich für die positive Beurteilung und schrieben, den nächsten Aufenthalt möchte ich doch direkt über das Hotel buchen, na ja, wenn es kein Rabatt gibt, wohl eher nicht.